Der Deutsche Fachmedienindex von OPL Partners

Die aktuelle Lage der deutschen Fachmedienunternehmen ist alles andere als rosig: im Branchendurchschnitt stagnierten die Umsätze in 2023, sogar Online konnte die Wachstumsraten der letzten Jahre nicht mehr erreichen, Jahresüberschüsse und Mitarbeiterzahlen gingen sogar zurück. Für 2024 plant die Branche nur sehr vorsichtige Wachstumsraten, und es ist fraglich, ob diese überhaupt erreicht werden können, nachdem die Fachmedienunternehmen bereits die geplanten Wachstumsraten für 2023 klar verfehlt haben. Entsprechend ist die Stimmung unter den Fachmedienmanagern: Immer mehr von ihnen sehen die Lage ihres Unternehmens, der Fachmedienbranche und der deutschen Wirtschaft als Ganzes als „schlechter“ oder „viel schlechter“ als im Vorjahr. Das sind die kurzgefassten Ergebnisse des Deutschen Fachmedienindex 2023/24.

Der Deutsche Fachmedienindex basiert auf der jährlichen Befragung von Geschäftsführenden Gesellschaftern [1], Geschäftsführern und Vorständen deutscher B2B- und B2G Fachmedien-Unternehmen durch OPL Partners. Er gibt Aufschluss über die aktuelle wirtschaftliche Situation und die Erwartungen der Fachmedienbranche. Erhoben werden keine konkreten Geschäftszahlen, sondern lediglich prozentuale Entwicklungen ausgewählter Kennzahlen sowie die Einschätzungen der Führungskräfte zur wirtschaftlichen Situation ihrer Unternehmen und der gesamten Branche. Die Befragung erfolgt online und anonym, Rückschlüsse auf die einzelnen Unternehmen oder Personen sind nicht möglich. Die Befragungen für den Deutschen Fachmedienindex 2023/24 fanden im November/Dezember 2023 statt. Die Online-Umfrage für den nächsten Deutschen Fachmedienindex 2024/25 wird im November/Dezember dieses Jahres laufen.

Hier eine Übersicht über die wesentlichen Ergebnisse des Deutschen Fachmedienindex 2023/24:

Deutscher Fachmedienindex 2023/24: Nach der Krise ist tatsächlich vor der Krise!

„Klassenziel verfehlt, schuld sind nur die anderen“, so lässt sich die Lage der deutschen Fachmedienbranche zur Jahreswende 2023/24 zusammenfassen. Das ergab eine anonyme Umfrage, die das Beratungsunternehmen OPL Partners Ende 2023 zum zweiten Male unter 172 Geschäftsführern, Vorständen und Geschäftsführenden Gesellschaftern deutscher Fachmedienunternehmen, die zusammen für rd. 3 Milliarden EURO Umsatz stehen, durch-führte. Nahezu alle wesentlichen wirtschaftlichen Indikatoren – Umsatz, Online-Umsatz, Ergebnis, Investitionen, Eigenkapital, Mitarbeiterzahlen – zeigten noch in 2022 bei den befragten Unternehmen im Durchschnitt moderate Wachstumsraten, ähnliche Wachstums-raten wurden für 2023 erwartet. Erreicht wurden diese Wachstumsraten bei weitem nicht: In 2023 verzeichnete die Branche nur minimale Zuwächse bei Umsätzen und Online-Umsätzen, die Jahresüberschüsse und die Mitarbeiterzahlen waren sogar rückläufig, die Investitionen gedrosselt, nur die Eigenkapitalsituation war in 2023 noch relativ stabil. Wichtig ist hier der Hinweis, dass diese Zahlen den Branchendurchschnitt wiedergeben. Auch 2023 gab es noch einige Out-Performer mit überdurchschnittlichen Wachstumsraten und positiven Zukunftsprognosen; ihre Zahl nimmt allerdings im Vergleich zu 2022 rapide ab, während die Zahl der Unternehmen in einer schwierigeren wirtschaftlichen Lage und mit pessimistischen Zukunftsprognosen deutlich steigt. Für das Jahr 2024 erwarten die Befragten eine Stagnation beim Umsatz und nur noch moderate bis minimale Zuwächse bei Online-Umsätzen, Jahresüberschüssen und Investitionen, die sehr deutlich unter den in 2022 tatsächlich erreichten Steigerungsraten liegen, bei den Mitarbeiterzahlen ist ein weiterer Rückgang geplant. War die Stimmung in der Branche im „Nachkrisen-Erholungsjahr“ 2022 noch relativ gut, so beschrieben immer mehr Top-Manager die wirtschaftliche Lage des eigenen Unternehmens, der Branche und der gesamtdeutschen Wirtschaft in 2023 als deutlich schlechter als im Vorjahr. In 2022 berichteten 67% der Befragten, die Lage ihres Unternehmens sei „besser“ oder „viel besser“ als im Vorjahr, in 2023 waren es nur noch rd. 37%, für 2024 erwarten rd. 40% eine Verbesserung. Noch pessimistischer ist die Einschätzung der Lage der deutschen Wirtschaft: Sahen in 2022 hier noch rd. 26% eine Verbesserung im Gegensatz zum Vorjahr, so waren es Ende 2023 nur noch 6% der Befragten, ebenso viele erwarten dies für 2024. Aus diesen Einschätzungen errechnet sich der Deutsche Fachmedienindex. In 2022 konnte er 10,8 Indexpunkte gegenüber 2021 zulegen, was bedeutet, dass sich die Gesamtsituation der deutschen Fachmedien in 2022 im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessert hatte. Für 2023 erwarteten die befragten Manager Ende 2022 eine Eintrübung, die sich in einem Absacken des prognostizierten Indexwerts um 12,2 Indexpunkte auf 98,7 widerspiegelt. Befragt nach der tatsächlichen Ist-Situation Ende 2023 fällt der Fachmedienindex noch stärker ab, nämlich auf 81,7 Punkte. Das bedeutet, aus Sicht der Fachmedienmanager ist das Jahr 2023 tatsächlich deutlich schlechter gelaufen als Ende 2022 erwartet. Für 2024 haben die Befragten Ende 2023 ein weiters Absacken des Index auf 52,6 Punkte prognostiziert. Differenziert nach Teil-Marktsegmenten haben die Anbieter von Fachinformationen und Fachzeitschriften für 2024 die schlechtesten Erwartungen, bei denen dreht der Index mit -46,6 Punkten sogar ins Negative. Differenziert nach Unternehmensgrößen sind die mittelgroßen Unternehmen am wenigsten pessimistisch, von „Optimismus“ kann auch hier keine Rede mehr sein. Lage der deutschen Fachmedienbranche zur Jahreswende 2022/23 zusammenfassen. Wesentliche wirtschaftliche Indikatoren – Umsatz, Online-Umsatz, Ergebnis, Investitionen, Eigenkapital, Mitarbeiter – zeigen für 2022 bei den befragten Unternehmen im Durchschnitt moderate Wachstumsraten, ähnliche Wachstumsraten werden für 2023 erwartet. Das ergab eine Umfrage des Beratungsunternehmens OPL Partners unter 135 Geschäftsführern, Vorständen und Geschäftsführenden Gesellschaftern deutscher Fachmedienunternehmen, die zusammen für über 3,5 Mrd. EURO Umsatz stehen. Im Vergleich zu 2022 rechnen aber immer mehr Top-Manager damit, dass sich die wirtschaftliche Lage der Branche und der gesamtdeutschen Wirtschaft im laufenden Jahr verschlechtern wird. Für das eigene Unternehmen erwartet knapp die Hälfte für 2023 eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage, aber auch hier nimmt gegenüber 2022 die Zahl der Pessimisten zu. Aus diesen Einschätzungen errechnet sich der Deutsche Fachmedienindex. In 2022 konnte er 10,8 Indexpunkte gegenüber 2021 zulegen, was bedeutet, dass sich Gesamtsituation der deutschen Fachmedien in 2022 im Vergleich zum Vorjahr verbessert hat. Für 2023 sackt dieser Indexwert um 12,2 Indexpunkte auf 98,7 ab. Dies deutet, nach einer leichten Verbesserung der Stimmung in der deutschen Fachmedienbranche in 2022, auf eine Verschlechterung der Stimmung unter das Niveau von 2021 hin. Eindeutige Verlierer der Branche sind zahlreiche (aber nicht alle) reine Fachinformationsanbieter sowie Anbieter von Fachinformationen und Fachzeitschriften, die von rückläufigen oder stagnierenden Umsätzen, Ergebnissen, Investitionen und Mitarbeiterzahlen berichten und die gleichzeitig überproportional pessimistisch in die Zukunft für ihr Unternehmen, die Branche und die gesamtdeutsche Wirtschaft schauen. Eindeutige Gewinner sind alle reinen Anbieter von Fortbildung sowie von Software, die meisten wirtschaftlichen Eckzahlen steigen hier für beide Jahre deutlich über dem Branchendurchschnitt und die Unternehmen blicken am zuversichtlichsten in die Zukunft. Bei den Fortbildungsunternehmen kann man die hohen Steigerungsraten z.T. mit einer Erholung nach den Pandemie-Jahren erklären, aber ein eindeutiger Trend für Software ist unübersehbar, während auf der anderen Seite viele reine Content-Anbieter Not leiden. Dies ist ein sicheres Zeichen für weitere Disruptionen und Verschiebungen in der Branche.



Interessant ist auch ein Blick auf die von den Befragten genannten Chancen und Risiken der Fachmedienbranche. Betrafen Ende 2022 noch weit über 50% der Nennungen (offene Fragen mit Mehrfachnennungen) Digitalisierung und KI als größte Chance der Branche, so waren es Ende 2023 nur noch 30%, dieser „Hype“ ist also eindeutig rückläufig, sehr viele Unternehmen haben hier ihre Hausaufgaben gemacht und geben anderen Themen jetzt Priorität. Zum ersten Mal ist das Thema „Nachhaltigkeit“ unter den Top-Sechs aller Chancen-Nennungen und das Thema „Bürokratie“ bei den Risiken, während das Thema „Rohstoffpreise, Herstellungskosten“ Ende 2023 keine große Rolle mehr spielt. Weiterhin interessant ist, dass sich Ende 2022 rd. 95% aller Chancen- und knapp 80% aller Risiko-Nennungen um je sechs große Themen drehten; Ende 2023 sind je gut 40% bei den Chancen und den Risiken „Andere“ Punkte, die sich nicht in ein übergeordnetes Thema zusammenfassen lassen, das Problembewusstsein in der Branche diversifiziert sich also zusehends in viele kleine Einzelthemen.

Gerne stellen wir Ihnen den kompletten Deutschen Fachmedienindex kostenlos als Download auf Deutsch zur Verfügung.

Und sollten Sie Geschäftsführender Gesellschafter, Geschäftsführer oder Vorstand eines deutschen B2B- und/oder B2G Fachmedien-Unternehmens sein, laden wir herzlich ein, an der nächsten Befragungen für den Deutschen Fachmedienindex 2024/24 teilzunehmen. Bitte füllen Sie folgendes Formular aus, wir senden Ihnen dann einen Link und Passwort zum Download des Deutschen Fachmedienindex 2022/23 zu und/oder nehmen Sie in den Verteiler für die Einladungen zur Teilnahme an der Befragung für den nächsten Fachmedienindex 2023/24 auf. Die nächste anonyme Online-Befragung wird im November/Dezember 2023 stattfinden, dann sollten die Geschäftszahlen für das laufende Jahr weitgehend feststehen und die Budgets für 2024 gemacht sein.

Anforderung Deutscher Fachmedienindex 2023/24 / Teilnahme an der Befragung 2024/25

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Bei Fragen kontaktieren Sie bitte:

Dipl.-Wi.-Ing. Benedict Opl
OPL Partners GbR
Mobile:      +49 (1 78) 6 52 77 70
E-Mail:      B.Opl@opl.partners


[1] Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen Hauptwörtern auf dieser Website die männliche Form verwendet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter.